Herren vs. Kaldenkirchen (Pokal)

Pokalspiel TuS St. Hubert – TSV Kaldenkirchen 14:45 (9:24)In der Regel melden sich Vereine, deren 1. Herrenhandballmannschaft in der Meisterschaft nur in der Kreisliga spielt, nicht für die Pokalrunde ihres Bezirkes an, da in vielen Vereinen die 1. Mannschaft deutlich höher spieltund somit die Gewinnchance selbst beim ersten Spiel minimal ist. In St. Hubert geht es aber nicht immer ums Gewinnen sondern eher um den Spaß am Handballsport und so wurde nach der Meldung die Oberligamannschaft des TSV Kaldenkirchen ausgelost. Am Samstag, 7.1.2023, begrüßten die Kendelhandballer demnach den sechs Ligen höher spielenden Gast und es wurde vor dem Spiel nicht getippt, wer gewinnt, sondern eher wie deutlich der extreme Klassenunterschied auf dem Feld und am Ende in erzielten Toren erkennbar sein wird. Der älteste und als Spieler sowie als Trainer erfahrenste St. Huberter Spieler Michael Schöneweiß stimmte seine Mannschaft auf dieses besondere Spiel ein und setze im Vgl. zum Ligaspiel verständlicherweise andere Schwerpunkte, denn natürlich ging es hier nicht um einen Sieg, sondern darum, alles zu geben, stets wachsam und konzentriert zu bleiben, den Zuschauern ein engagiertes Spiel zu bieten und dabei selber auch mit Freude Handball zu spielen, denn ein Spiel gegen eine Oberligamannschaft ist eine schöne Erfahrung für Kreisligahandballer. Somit ging St. Hubert nicht mit eingezogenem Schwanz in den Ring wie ein Boxer der die große Prügel erwartet, sondern startete mit breiter Brust und ohne Angst und hatte die Zuschauer nach dem 1:0 durch Philipp Schiffhorst und nach dem Ausgleich zum 3:3 durch die Tore von Jannic Josten und Philipp Lange in der 4. Minute in freudvolle Erregung gebracht. Ein toller Start ins Spiel bevor Kaldenkirchen dann mal kurz demonstrierte, wie man in der Oberliga das Tempo und die individuelle Klasse ausspielt. Nach dem 3:3 folgten sieben Gasttore in Folge zum 3:10 ehe sich St. Hubert wieder mit eigenen Toren sowie Paraden und einem gehaltenen 7m durch Kai Retzki aufrappelte und zur Mitte der 1. Halbzeit zumindest auf 5 Tore Abstand verkürzte. Dabei fiel den begeisterten Zuschauern auf, dass St. Hubert stets in positiver Stimmungblieb, alle sich stattdessen gegenseitig aufmunterten und bei den unterschiedlichen Spielzügen verschiedene Spieler zum erfolgreichen Abschluss kamen. Nachdem Nils Welters von links nach rechts kreuzte und den Ball rechts oben zum 6:11 versenkte und sich Christoph Holzhäuser später auch von rechts außen in die Torschützenliste eintragen konnte, stieg der Lautstärkepegel in der Halle wieder an. Durch die Kaldenkirchener Torreigen vom 6:12 zum 6:18 und vom 9:21 zum Halbzeitstand von 9:24 war der Abstand allerdings auf 15 Tore angestiegen. Hier muss fairerweise aber auch erwähnt werden, dass das St. Huberter Team von Spielbeginn an beschlossen hatte, allen Spielern ausreichend Spielzeit zu geben. Zum einen war dieser stetige Wechsel aus konditioneller Sicht nötig, zum anderen war das die Konsequenz der oben erwähnten Spielausrichtung, denn es ging hier nicht um Ligapunkte sondern um ein Spielerlebnis für alle Teamspieler. Wenn dann im Spiel der22jährige durchtrainierte talentierte Oberligaspieler mit viel Elan am doppelt so alten Alt-Herren-Handballer vorbeizieht, dann lässt man ihn ziehen und vermeidet unnötige Verletzungsrisiken, was zwar nicht dem Torverhältnis aber der Fairness des Spiels zu Gute kam. So war auch der beste St. Huberter Torschütze Philipp Schiffhorst mit den 9 erzielten St. Huberter Toren zufrieden, denn von der Einschätzung „Es ist schon ein Erfolg,wenn St. Hubert zweistellig trifft“ war man nur ein Tor entfernt. In der zweiten Halbzeit war dieses Ziel nach 6 Minuten erreicht und der nun im Tor stehende St. Huberter Torwart Tobias Kox versuchte ebenfalls alles, um die Anzahl der Gegentreffer gering zu halten. Bei den schönen Paraden und dem gehaltenen 7m-Wurf wurde er lautstark von der St. Huberter Damenmannschaft gefeiert, war aber natürlich bei den nun zahlreichen Kontern chancenlos. Der junge Papa Timon Faatz erzielte am Ende die letzten beiden St. Huberter Treffer, ehe die Oberligaschiedsrichter Cosman/Knur dieses Pokalspiel beim Stand vom 14:45 abpfiffen und die mitgereisten Kaldenkirchener Fans sich bei den St. Hubertern für ein attraktives Handballspiel bedankten.